Protokoll Bundesweites Netzwerktreffen 1.-2. Juni 2018
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Protokoll Bundesweites Netzwerktreffen 1.-2. Juni 2018

Das Netzwerktreffen hatte einen doppelten Zweck: Einerseits sollte diskutiert werden, wie sich NGAWiss zum Streik als einem Hauptinstrument der Beschäftigtenpolitik verhält bzw. wie der Weg zur Streikfähigkeit aussehen kann, zum anderen sollte die Vielfalt unserer konkreten Organisations- und Aktionsformen gesichtet und ergänzt werden. Im ersten Bereich herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass Streikfähigkeit ein wichtiges (Zwischen-)Ziel ist und, wie andere Länder zeigen, auch erreicht werden kann; zum Weg, der bei uns noch lang sein zu sein scheint, wurden unterschiedliche Auffassungen geäußert.

Sollten wir angesichts der Erfolge von Bildungsstreik bis TVStud-Streik unmittelbar eine Verbindung von Studierenden- und Beschäftigtenpolitik anstreben? Wie wichtig ist die Verbindung des wissenschaftlichen und des nichtwissenschaftlichen Personals an den Hochschulen? Wie kann die gewerkschaftliche Organisiertheit der wissenschaftlichen Beschäftigten so gestärkt werden, dass ihre Interessen auch in den Tarifverträgen der Länder und des Bundes auftauchen? Welche Ziele, z.B. Dienstvereinbarungen an den Hochschulen, kann ein organisierter Mittelbau bestenfalls bereits ohne Streik erreichen? Der weiterführende Aspekt dieser offenen Fragen ist, dass sie Handlungsrichtungen anzeigen: Mit den Studierenden kooperieren, in die Gewerkschaften und (wo möglich) die Personalvertretungen gehen, auf lokale Verbesserungen hinarbeiten. Die Projektphase des Vernetzungstreffens hat es ermöglicht, die weitergehende Vielfalt, die öffentliche Darstellung und die (mikro-)politische Koordination solcher Schritte genauer zu beleuchten und voran zu treiben. NGAWiss will verstärkt daran arbeiten, die Gründung lokaler und fachgesellschaftlicher Mittelbauinitiativen organisatorisch und institutionell zu unterstützen; im Gespräch mit GEW, ver.di und anderen Gewerkschaften soll eine Rahmenstrategie für die befristet Beschäftigten an den Hochschulen entstehen (Wir sind die 90%!); wir wollen eine eigene Finanzierungsstruktur aufbauen und unsere digitale Vernetzungsstruktur ausbauen; zentrale hochschulpolitische Fehlentwicklungen von der Exzellenzstrategie bis zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz wollen wir, gestützt auf systematisch entwickelte eigene Wissensbestände, öffentlichkeitswirksam angreifen. Wenn wir Streikfähigkeit erreichen, wird sie also von einer Reihe weiterer Kompetenzen organisierter Interessenvertretung flankiert sein.


Aus den temporären AGs haben sich folgende langfristige Aktions- und Netzwerks-AGs konstituiert, Einbringen + Beteiligung äußerst erwünscht!!!

AG Wiki/Gründungsleitfaden (Verantwortlich: Ruben Schenzle)

Es geht um die Frage, wie ein Leitfaden entwickelt werden kann, der informiert, wie man lokale Initiativen an den Uni-/Hochschulstandorten gründen kann.

AG Instagram/Social Media (Verantwortliche: Heike Kanter) bzw. AG Blog/Social Media (Verantwortliche: Jule Kühn)

Weniger eine AG, sondern verantwortliche Personen, die die verschiedenen Medien- und Informationskanäle bedienen und sich über Unterstützung freuen. Zudem soll u.a. eine Rubrik geben, unter der Beschäftigte aus ihrem Arbeitsalltag berichten können – wie eine Selbsthilfegruppe.

AG Argumentationshilfe/-leitfaden (Verantwortliche: Sandra Janßen)

Es soll eine Handreichung für alle Gelegenheiten erstellt werden, bei denen wir unser Anliegen verteidigen (öffentliche Auftritte, Gründung einer Ini, Gespräch mit Chef/in usw.), um uns alle einerseits schnell in die Lage zu bringen, differenziert und fundiert zu argumentieren, andererseits dafür zu sorgen, dass wir das einheitlich und auf dem aktuellen Stand der Fakten tun.

AG Vereinsgründung (Verantwortliche: Jutta Hergenhan + Ulrike Stamm)

Hier ist die Frage, wie man einen gemeinnützigen Verein gründen kann. Die Gemeinnützigkeit wurde zweimal nicht anerkannt.

AG Internationales (Verantwortliche: Britta Ohm, Hanna Hilbrandt + Florence Vienne)

Hier wird die Frage stellt, wie man NGAWiss internationalisieren kann.

AG Rahmenstrategie/Masterplan (Verantwortliche: Stefanie Graefe, Peter Ulrich, Jule Kühn)

Auf dem Treffen hing deutlich sichtbar ein Transparent mit dem Slogan “Wir sind die 93 %” an der Wand (befristeter Mittelbau). Dessen Pointiertheit und potenziell gute Kampagnenfähigkeit wurde zum Ausgangspunkt einer Diskussion über eine mögliche “Rahmenkampagne”. Der Slogan wurde zwar beiseitegelegt (zu wenig inklusiv, bezieht weder Studis noch Lehrbeauftrage usw. mit ein), aber der Gedanke weitergesponnen. Ziel der “Rahmenstrategie” soll es sein, wichtige Akteure, die sich für gute Arbeit in der Wissenschaft einsetzen, die aber nicht ausschließlich spannungsfrei zusammenarbeiten, zukünftig unter einem Dach zu vereinen. Dies könnte ein Hashtag, ein Slogan, eine gemeinsame Kernforderung oder anderes sein, worauf sich NGAWiss, GEW, ver.di und vielleicht noch andere bei all ihren Aktivitäten positiv beziehen könnten. Dies gäbe uns gemeinsame Sichtbarkeit, zunächst ohne die einzelnen zu konkreter dauerhafter Zusammenarbeit zu verpflichten. Diese sollte aber perspektivisch schon daraus resultieren wie auch der Einbezug weiterer Akteure. Eine Einladung zu einem ersten gemeinsamen Treffen wird im Herbst erfolgen.

AG GegenEVA WissZeitVG/ExStra (Verantwortlich: Tilman Reitz)

Zur Verkündung der ExStra-Cluster sollen Aktionen auf gleichzeitigen Konferenzen stattfinden; das WissZeitVG soll in einer langfristigen Kampagne kritisiert werden. Die AG will ein Raster für eine Erhebung bzw. mehrere Anfragen entwickeln, die die Situation an verschiedenen Institutionen erfassen soll. Zugleich wird überlegt, wie die Argumentation gegen das WissZeitVG organisiert und öffentlich gemacht werden kann.

AG How to access NGAWiss (Verantwortliche: Kathrin Meißner)

Erarbeitung und Verbesserung des Erst-Zugangs und Einstiegs ins Netzwerk via Webseite

AG Lehrbeauftragte (Verantwortliche: Hannah Schilling)

Hier wurde über die Problematik der LBA diskutiert, da hier noch schlechtere Bedingungen als für den Mittelbau existieren.

AG Materialien/Flyer, Postkarten, etc. (Verantwortliche stehen bisher aus!)

Es sollen als Unterstützung lokaler + bundesweiter Aktionen netzwerkübergreifende Slogans/Kampagnen kurz und prägnant als „eye catcher“ auf Postkarten, Flyer, etc. produziert werden, um einen bundesweiten Wiedererkennungswert und eine größere öffentliche Reichweite zu erzeugen.